GKV-Finanzstabilisierungsgesetz: Beitragszahler tragen die Hauptlast

10.10.2022, Rolf Stuppardt, Welt der Krankenversicherung
Krankenversicherung, Politik & Wirtschaft

Aus allen Ecken hagelt es Kritik: Mehr als sieben von zehn Euro sollen die Krankenkassen und damit die sie tragenden Beitragszahlenden zur Deckung des Defizits in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) schultern. Der Entwurf eines GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG) sieht eine Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags, einen erneuten Zugriff auf die Rücklagen der Kassen sowie den Abbau der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds vor. Zusammen mit einem Darlehen an die Kassen, das bis 2026 wieder zurückgezahlt werden muss, beläuft sich deren finanzieller Beitrag auf 12,2 Milliarden Euro. Pharma und Leistungserbringende werden lediglich mit 2,96 Milliarden Euro belastet. Der Bund beteiligt sich mit einem Steuerzuschuss von zwei Milliarden, zusätzlich zu den gesetzlich vorgesehenen 14,5 Milliarden Euro. Experten prognostizieren für 2023 eine Unterdeckung der GKV von mindestens 17 Milliarden Euro. Darin sind die krisenbedingten Folgekosten noch nicht berücksichtigt.


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Quelle: ams/AOK BV

 

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