Nachruf: Franz J. Stoffer

07.07.2023, Solveig Giesecke, KDA

Das Kuratorium Deutsche Altershilfe trauert um seinen langjährigen, sehr engagierten Kurator Franz J. Stoffer (*30. September 1946, †05. Juni 2023). In einer Mitteilung zu seinem Gedenken würdigte der Vorsitzende des KDA, Helmut Kneppe, die Verdienste Stoffers und sprach der Familie im Namen des Kuratoriums und der Mitarbeitenden sein Mitgefühl und seine Anteilnahme aus. In der Würdigung heißt es: „Mit Franz J. Stoffer verlieren wir im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) einen Menschen, der die Altenhilfe aktiv mitgestaltete und weiterdachte. Für seine vorbildliche Führungskultur und ihre innovativen Konzepte erhielt Franz J. Stoffer für die CBT - Caritas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft mbH zahlreiche Auszeichnungen, darunter „Bester Arbeitgeber Deutschlands“ (2005) und „Bester Arbeitgeber im Gesundheitswesen“ (2007 und 2010)“.


Bevor der Diplom Volkswirt 1979 Geschäftsführer der neu gegründeten CBT in Köln wurde, studierte er Ökonomie sowie Volkswirtschaftslehre und übernahm die Leitung der neuen Abteilung „Wirtschaft, Statistik, EDV“ des Diözesan-Caritasverbandes Essen. Von 1979 bis zum Ausscheiden im Oktober 2011 war Franz J. Stoffer Geschäftsführer der CBT, der ersten Trägergesellschaft in Rechtsform einer GmbH in Deutschland. In dieser Zeit entstanden 38 Sozialimmobilien. Mit der CBT entwickelte Franz J. Stoffer innovative Konzepte zur Führung, zur Unternehmenskultur und zur Organisation, die als Vorbild für zahlreiche Trägergesellschaften auf Diözesan- und Ortsebene dienten. Dabei hatte er stets die Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation älterer, behinderter und an Demenz erkrankter Menschen im Blick sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden. Das von Franz J. Stoffer entwickelte Führungsmodell wurde in zahlreichen Publikationen vorgestellt, unter anderem in „Die Musterbrecher“ und „Vertrauen als Geschäftsmodell“ sowie in dem Film „Das Geld, das System und die Würde“ in der Reihe „Die Aufbrecher“ des ZDF-Infokanals.


Über seine hauptamtliche Tätigkeit hinaus – ab 2012 war er als selbstständiger Berater in der Sozialwirtschaft tätig – hat sich Franz J. Stoffer in vielen Fachorganisationen engagiert. 2004 wurde er in das Kuratorium Deutsche Altershilfe berufen. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des KDA schrieb er: „Es wird höchste Zeit, dass Politik und Gesellschaft die älteren Menschen als Werte-Schaffende, als Verbraucher, als Gewinn betrachten.“ Es gelte, eine älter werdende Gesellschaft zu gestalten und die Altenhilfe nicht als „Einzelfallhilfe“ des Sozialamtes, sondern als gemeinwesenorientierte Aufgabe aller Beteiligten zu verstehen. Es gelte also, Leitbilder der geteilten Verantwortung zu entwickeln. Er war zudem Mitbegründer des Netzwerkes „SONG – Soziales neu gestalten“, u.a. Mitglied der Bundeskonferenz (BUKO QS) Qualitätssicherung im Gesundheits- und Pflegewesen und Initiator des „Moratoriums Pflegenoten“ gemeinsam mit Prof. Thomas Klie.
https://kda.de/gedenken-an-franz-j-stoffer/

Zur Würdigung von Franz J. Stoffer hier nochmal der Hinweis auf zwei Artikel in vergangenen ProAlter Ausgaben, so dass der ein oder andere interessierte ProAlter Leser die Hefte nochmal gezielt in die Hand nehmen kann. Unter den Titeln „Pflegenotstand: Warum ändert sich nichts? Und was muss sich ändern?“ (Heft 4/2019) und „Klatschen allein reicht nicht“ (Heft 2/2020) trifft Franz J. Stoffer aktueller denn je den richtigen Ton.

Anzeige
Anzeige