Krankenkassen: Warnungen vor stark steigenden Zusatzbeiträgen und Milliarden-Loch

04.06.2024, Rolf Stuppardt, Welt der Gesundheitsversorgung
Krankenversicherung

Den gesetzlichen Krankenversicherern droht laut der Analyse des IT-Dienstleisters BITMARCK in diesem Jahr ein Defizit von 32 Milliarden Euro. Darüber hatte das Handelsblatt exklusiv berichtet. Deshalb könnten die Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge stärker anheben müssen, als bisher vermutet. Ein Grund: Die Ausgaben steigen schneller als die Einnahmen. Als Gründe für das hohe Defizit genannt werden laut „Handelsblatt“ der demographische Wandel, eine stärkere Spezialisierung in der Medizin sowie neue Gesetze, die mit höheren Kosten einhergehen. Für die gesetzlich Versicherten bedeutet dies, dass sie sich auf steigende Zusatzbeiträge einstellen müssen. Während sich das Bundesgesundheitsministerium nicht zu der Studie positionieren wollte, schloss der GKV-Spitzenverband höhere Beiträge nicht aus. Der Beitragsdruck steige „seit Jahren enorm“, zitiert das „Handelsblatt“ eine Sprecherin des Verbandes. Und weiter: „Selbst ohne die geplanten teuren Reformen ließen sich erneute Beitragserhöhungen wohl kaum verhindern.“ Laut Analyse müsste auch der durchschnittliche Zusatzbeitrag in diesem Jahr höher liegen, als er eigentlich ist: nicht bei 1,7 Prozent des Bruttoeinkommens, sondern bei 1,8 Prozent. Eine Analyse des Dachverbandes der BKK kam im April zu einem ähnlich drastischen Ergebnis. Schon im kommenden Jahr könnte demnach der durchschnittliche Zusatzbeitrag von heute 1,7 auf mindestens 2,45 Prozent steigen.

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