Lohfert-Preis 2024: Kinderonkologie-Projekt der MHH gewinnt

05.06.2024, medhochzwei
Krankenhaus, Pflege, Veranstaltungen

Das interprofessionelle Workshopkonzept „Sicherheit in der Kinderonkologie (SICKO)“ gewinnt den mit 20.000 Euro dotierten Preis der Christoph Lohfert Stiftung. Geleitet wird das Projekt von Dr. Urs Mücke, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. 

Interprofessionelles Training und Innovationen für mehr Sicherheit von Patientinnen und Patienten, Familien sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – darum geht es in dem ausgezeichneten Projekt. Die Verleihung wird in Anwesenheit des Hamburger Staatsrats für Gesundheit, Tim Angerer, und der Schirmherrin Dr. Regina Klakow-Franck während des Hamburger Gesundheitswirtschaftskongresses am 18. September stattfinden.

Gegründet 2013, entwickelte SICKO ein Workshopkonzept zur Erhöhung der Sicherheit und Behandlungsqualität. Die Maßnahmen stärken die psychologische Sicherheit im Team und sicherheitsrelevante Kompetenzen, um u.a. über erlebbare Teamfähigkeit Fachkräfte anzuziehen und zu binden. Projektleiter Mücke äußerte sich erfreut über die Entscheidung der Jury – die Auszeichnung sei eine immense Anerkennung unseres interprofessionellen Engagements und Rückenwind für unsere Bemühungen um Innovationen in der Sicherheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Patientinnen und Patienten.

Dr. Andreas Tecklenburg, Sprecher der Jury, begründet die Wahl: „Wir als Jury haben dieses Projekt gewählt, da es interdisziplinär ist und eine ganz klare Patientenzentrierung hat: Die Versorgung und Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Gerade der Aspekt der Patientensicherheit ist in der Kinderonkologie von evidenter Bedeutung.“ Das Besondere an den SICKO-Workshops sei, dass sie von Mitarbeitern für Mitarbeiter entwickelt worden seien; die Zusammenarbeit der interprofessionellen Teams trage dem Ausschreibungsthema „Strategien zur Entwicklung und Stärkung des Gesundheitspersonals“ durch und durch Rechnung.

Seit seiner Gründung im Jahr 2013 hat das SICKO-Team ein Workshopkonzept entwickelt, das bislang über 580 Pflegende und Mediziner sowie Pflegeauszubildende und Studierende aus der Kinderonkologie in ganz Deutschland erreicht hat. Die Umsetzung des Projekts umfasst neben praxisorientierten Maßnahmen auch Train-the-Trainer-Angebote und digitale Inhalte, um eine Skalierung zu ermöglichen und die interprofessionelle Zielgruppe bestmöglich zu erreichen. Begleitend ist das Team in das Qualitätsmanagement (QM) der Klinik involviert. Die multiprofessionelle Analyse von (Beinahe-)Zwischenfällen und die Erarbeitung von Prozessverbesserungen bildet eine Schnittstelle zwischen Personalentwicklung, QM und neuester Ausbildungsforschung. Über die erlebbare Teamfähigkeit trägt SICKO außerdem dazu bei, Fachkräfte anzuziehen und zu binden.

Neben dem ausgezeichneten Projekt wurden die Projekte „Ergo ITS – Empowerment für die Intensivpflege“ (Universitätsmedizin Magdeburg) und „Kinder-IPSTA – Interprofessionelle Ausbildungsstationen in der Kinderkardiologie“ (Universitätsklinikum Bonn, Eltern-Kind-Zentrum) von der Jury lobend erwähnt.

Den Bericht der Christoph-Lohfert-Stiftung zur Verleihung finden Sie hier.

Dieser Beitrag stammt aus dem medhochzwei Newsletter 10-2024. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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