Professionell Pflegende stehen familiär unter einem hohen Erwartungsdruck

13.06.2024, Kuratorium Deutsche Altershilfe
Pflege, Versorgung

In der Pflege arbeiten in Deutschland rund 1,2 Millionen Beschäftigte, etwa 80 Prozent sind Frauen. Die meisten der beruflich Pflegenden, nämlich 84 Prozent, empfinden ihren Beruf als „sinnstiftend“. Das hat gerade eine Online-Befragung unter 6139 professionell Pflegenden ergeben, die der Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) im März durchgeführt hat. 68 Prozent der Befragten wünschen sich aber eine Ausweitung ihrer Kompetenzen. „Demgegenüber fällt die hohe Zahl der Teilzeitarbeit auf“, stellt Helmut Kneppe, Vorstand des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), fest. Er fordert mehr Vereinbarkeitslösungen für die in der Pflegebranche Beschäftigten. „Mit Blick auf den Fachpersonalmangel in der Pflege sollten hier verstärkt Vereinbarkeitslösungen angeboten werden“, sagte Kneppe, „insbesondere in der Pflegebranche, deren Beschäftigte unter einem speziellen, familiären Erwartungsdruck stehen.“ Die Möglichkeit, private Verpflichtungen und privates Engagement mit dem Beruf zu vereinbaren, gewinne ganz grundsätzlich an Bedeutung. Das gelte über die Generationen hinweg, so Kneppe.

Insbesondere für in der Pflege Beschäftigten gebe es aber darüber hinaus eine weitere Herausforderung: „Wenn es in der Familie oder im Freundeskreis eine Pflegesituation gibt, werden beruflich Pflegende nicht nur zu Rate gezogen – von ihnen wird noch stärker als von anderen erwartet, dass sie privat Betreuungs- und Pflegeaufgaben übernehmen“, betonte Kneppe. „Vereinbarkeitslösungen können verhindern, dass eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter die Arbeitszeit reduziert oder gar ganz kündigt. Außerdem punkten Arbeitgeber mit Vereinbarkeitslösungen auch bei der Mitarbeiter-Gewinnung“, unterstrich Kneppe. Er verwies auf Erfahrungen aus einem Vereinbarkeitsprojekt, das im KDA aktuell für die Landesregierung Nordrhein-Westfalen (NRW) und die Landesverbände der privaten Pflegekassen zusammen mit den AOKen Hamburg/Rheinland und NordWest und dem Verband der privaten Krankenkassen durchgeführt wird. Hier wurde auch ein Positionspapier zur Vereinbarkeitsbedarfen beruflich Pflegender erarbeitet.

HIER geht's zum KDA.

Dieser Beitrag stammt aus dem ProAlter Newsletter 03-2024. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

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