Demenz: Unterstützung und hilfreiche Strategien für Angehörige und Pflegende

03.10.2024, medhochzwei
Prävention, Pflege, Demenz

Die Diagnose Demenz ist ein schwerer Einschnitt für Betroffene und deren Umfeld. Für Angehörige und Pflegekräfte stellt sich oft die Frage: Wie kann man Menschen mit Demenz bestmöglich unterstützen und gleichzeitig die eigene psychische Gesundheit schützen? Demenz fordert nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch viel Geduld, Empathie und Kreativität im Umgang mit den alltäglichen Herausforderungen.
 


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Verstehen, was Demenz bedeutet

Demenz ist mehr als nur Vergesslichkeit. Sie beschreibt eine Gruppe von Symptomen, die das Denken, Erinnern und sogar die Persönlichkeit beeinflussen können. Weltweit sind über 55 Millionen Menschen betroffen, und mit einer zunehmend alternden Gesellschaft wird diese Zahl weiter steigen. Zu wissen, was genau passiert und welche Formen der Demenz existieren – wie die Alzheimer-Krankheit oder vaskuläre Demenz – hilft Pflegenden und Angehörigen, das Verhalten der Betroffenen besser zu verstehen und damit umzugehen.

Kommunikation und Beziehungsgestaltung

Ein zentrales Element der Demenzversorgung ist die Kommunikation. Menschen mit Demenz können oft nicht mehr auf die gewohnte Weise kommunizieren, was zu Missverständnissen und Frustration führen kann. Wichtige Prinzipien sind hier Geduld, klare und einfache Sprache sowie der Verzicht auf Korrekturen, wenn der Betroffene etwas durcheinanderbringt. Das Ziel ist es, auf die emotionale Ebene einzugehen und dem Betroffenen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Nicht der Inhalt einer Aussage zählt, sondern die Art und Weise, wie darauf reagiert wird.

Praktische Tipps für den Alltag

Für Angehörige und Pflegende ist es wichtig, sich kleine Strategien für den Alltag zurechtzulegen, um Überforderung zu vermeiden. Eine strukturierte Tagesroutine bietet Halt und Orientierung – Rituale, wiederkehrende Aktivitäten oder einfach das gemeinsame Durchführen von Hausarbeiten helfen den Betroffenen, sich besser zurechtzufinden. Auch Musik und Kunst können Wege sein, Erinnerungen und Emotionen zu wecken, die im Gedächtnis erhalten geblieben sind. Einfache Beschäftigungen wie das gemeinsame Betrachten alter Fotos oder das Hören bekannter Lieder können große Wirkung haben.

Selbstfürsorge nicht vergessen

Die Pflege eines demenzkranken Menschen kann emotional und körperlich sehr belastend sein. Viele Angehörige kommen oft an ihre Grenzen, was das Risiko für Erschöpfung und psychische Erkrankungen erhöht. Daher ist es unerlässlich, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es durch Austausch in Selbsthilfegruppen, durch professionelle Beratung oder durch die Inanspruchnahme von Kurzzeitpflegeangeboten, um selbst einmal Abstand gewinnen zu können. Sich Pausen zu gönnen, bedeutet nicht, die erkrankte Person im Stich zu lassen – es ist notwendig, um langfristig eine gute Pflege leisten zu können.

Weiterführende Materialien und Angebote

Für all jene, die nach tiefergehenden Informationen und praktischen Ratschlägen zum Thema Demenz suchen, sind folgende Materialien hilfreich:

  • Demensch-Postkartenkalender 2025 von Peter Gaymann und Thomas Klie: Humorvolle Einblicke und Gedanken zum Alltag mit Demenz.
  • Buch Demensch von Peter Gaymann und Thomas Klie: Einfühlsame Texte und humorvolle Illustrationen zur Entstigmatisierung von Demenz.
  • Kommunikation mit Menschen mit Demenz: Ein praxisnaher Leitfaden für Angehörige und Pflegende, der zeigt, wie Kommunikation auf emotionaler und nonverbaler Ebene gelingen kann.
  • Onlineschulung Mit Demenz umgehen: Ein umfassendes Schulungsprogramm, das Pflegende unterstützt, besser mit Demenz umzugehen, und praktische Werkzeuge für den Pflegealltag an die Hand gibt.
  • Podcast: Der Demenz-Podcast bietet tiefgehende Gespräche und Informationen rund um das Thema Demenz. Er richtet sich an Betroffene, Angehörige und Fachleute und beleuchtet verschiedene Aspekte des Lebens mit Demenz.
  • Ilses weite Welt: Die Produkte von Ilses weite Welt bieten speziell gestaltete Materialien für Menschen mit Demenz, um deren Alltag bunter und aktiver zu gestalten. Dazu zählen kreative Beschäftigungsangebote, die sowohl von Betroffenen als auch von Pflegekräften eingesetzt werden können.

Demenz ist eine Herausforderung, die den gesamten Alltag verändert – doch mit Wissen, Verständnis und Unterstützung kann der Umgang damit für alle Beteiligten leichter und würdevoller gestaltet werden.

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