Psychische Belastung des Gesundheitspersonals nach Pandemie-Ende
 
 
 

Editorial


 

Liebe Leserinnen und Leser,

in den letzten Tagen hat Sie vielleicht bereits die aktuelle Ausgabe von ProAlter mit dem Titel „Alter(n) und Sexualität: Wandel und Differenzierung von Lebensformen und Lebensstilen“ erreicht? Worum geht es? Es geht um Vielfalt – Vielfalt als Buntheit. Buntheit erfreut, weil sie das Leben erhellt und liebenswert macht und so ist auch der vorliegende Schwerpunkt bunt! Bunt im Sinne von Liebe, Offenheit und Schönheit, aber auch im Sinne von Verschlossenheit, Diskriminierung, Ausgrenzung bis hin zu Hass und Gewalt. Das Spektrum der Artikel ist breit, aber dennoch nur exemplarisch.


Foto: Dr. Kristina Mann

Lesen Sie im vorliegenden Schwerpunkt Beiträge zu den Themen: Sexualisierte Gewalt in Einrichtungen der stationären Altenhilfe, Sexualität und Begehren im Alter im Tanz, Biographien und Lebensstile von älteren lesbischen, schwulen und trans Personen, zu sexuellen Aktivitäten im Alter und zu gelungenen Umsetzungen dieser Thematiken in der Praxis.

Bekanntlich ist ja nach dem Spiel vor dem Spiel! Passend zur anstehenden EM heißt es jetzt hier „Nach dem Heft ist vor dem Heft“, sodass ich Ihnen hier schon den Schwerpunkt des kommenden Heftes 3 von ProAlter verraten möchte, das im September erscheinen wird: Es geht um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – ein Thema, das viele Facetten aufweist und welches in seiner (gesamtgesellschaftlichen) Bedeutung gar nicht hoch genug gehangen werden kann. Zur Einstimmung dazu noch drei weitere Meldungen aus diesem Bereich sowie zwei interessante Termine: Das DZA präsentiert sich bei der Langen Nacht der Wissenschaften in Berlin und die Geschäftsstelle des Demenzfonds Bayern stellt sich (erneut) vor!

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und uns allen eine schöne (und hoffentlich erfolgreiche) Europameisterschaft!

Herzlichst
Kristina Mann

 
 
 

 
 
 

Nachrichten


 

Heilberufe, Pflege, Wissenschaft & Forschung
Psychische Belastung des Gesundheitspersonals auch nach Pandemie-Ende unverändert hoch

 

In einer aktuellen Studie zur psychischen Gesundheit von Gesundheitsfachkräften in Deutschland und Österreich während der COVID-19-Pandemie zeigen die Ergebnisse, dass die psychische Belastung im Verlauf der Pandemie konstant blieb, ohne Anzeichen einer Gewöhnung an die belastende Situation. Im Vergleich verschiedener Berufsgruppen war das Pflegepersonal zu jedem Zeitpunkt am stärksten psychisch belastet und zeigte signifikant mehr Symptome von Angststörungen und Depressionen sowie eine allgemein schlechtere psychische Gesundheit. [...]

Pflege, Prävention
Pflegeselbsthilfe

Selbsthilfe bedeutet vor allem eines: Sich nicht alleine zu fühlen und Entlastung zu erfahren!
Zunächst als „Kann-Regelung“ ist die Selbsthilfe seit 1993 vor allem als Gesundheitsselbsthilfe im SGB V verankert und auch (mit-)finanziert. 2004 wurde aus der „Kann-Regelung“ eine „Soll-Regelung“. Finanziert wird u. a. in die Selbsthilfestruktur im Sinne materieller Unterstützung. [...]

 
 
 

 
 
 

3 Fragen an ...


… das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA)

 

Das Deutsche Zentrum für Altersfragen nimmt dieses Jahr zum zweiten Mal an der Langen Nacht der Wissenschaften teil. Was sind die Highlights des Programms?

Ein noch recht neues Forschungsthema im DZA ist der Klimawandel. Im Deutschen Alterssurvey, unserer bundesweit repräsentativen Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte, haben wir die Frage aufgenommen, wie bedroht sich die Befragten durch die Klimakrise fühlen. Die Ergebnisse wollen wir bei der Langen Nacht vorstellen und mit Vertreter*innen verschiedener Generationen diskutieren. Wir konnten dafür Vertreter*innen von Omas for Future, Fridays for Future und Health for Future gewinnen. Neu ist auch, dass wir hier erstmals versuchen, über einen ausgestellten Comic die wesentlichen Befunde an einem breiten Publikum zu vermitteln.

Welche weiteren Programmpunkte sind geplant?
Wichtig ist uns auch das Thema "Demenz" und der Umgang damit. Unsere Kolleginnen und Kollegen von der Geschäftsstelle Nationale Demenzstrategie werden zum zweiten Mal bei der Langen Nacht anhand eines sogenannten Demenzsimulators spielerisch demonstrieren, mit welchen Einschränkungen demenzielle Erkrankungen einhergehen können. Und Astrid Lärm wird in einem Vortrag erläutern, wie man einer Demenz vorbeugen kann und wird Fragen aus dem Publikum dazu beantworten. Auch in einem Programmpunkt zu Altersbildern wird es einen Ausschnitt aus einem Film geben, in dem Demenz eine wichtige Rolle spielt.

Altersbilder sind also auch ein Thema in Ihrem Programm?
Ja, wir werden Ausschnitte aus Filmen zeigen, die das Altern und ältere Menschen zeigen. Wir wollen darüber diskutieren, wie realistisch diese Altersbilder sind. Dafür haben wir unter anderem Dr. Verena Klusmann vom Wissenschaftlichen Netzwerk Altersbilder (Hochschule Furtwangen) eingeladen, aber auch Menschen, die im Filmbereich arbeiten und so auch mit Altersbildern und Altersstereotypen konfrontiert sind. So konnten wir die Schauspielerin Ruth Reinecke für die Diskussion gewinnen. In unserer Leseecke greifen wir das Thema ebenfalls auf: Dort kann man in Schätzen aus unserer Bibliothek blättern – nicht nur in Fachpublikationen, sondern auch in Romanen und Bildbänden – und sich dabei ein wenig vom Trubel der Langen Nacht der Wissenschaften erholen.

Das komplette Programm des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) bei der Langen Nacht der Wissenschaften ist HIER abrufbar oder direkt auf der Veranstaltungsseite, wo auch Tickets erhältlich sind.

 

 
 
 

3 Fragen an ...


… die Geschäftsstelle des Demenzfonds Bayern

Was ist der Bayerische Demenzfonds?
In Bayern leben derzeit rund 270.000 Menschen mit Demenz – Tendenz steigend. Zwei Drittel dieser Menschen werden zuhause betreut und sind deshalb auf einen demenzsensiblen Lebensraum sowie Teilhabemöglichkeiten an ihrem Lebensort angewiesen. Der Bayerische Demenzfonds ist ein Teil der Bayerischen Demenzstrategie. Sein Leitziel ist es, die gesellschaftliche Teilhabe und die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren An- und Zugehörigen im häuslichen Umfeld zu verbessern.

Um dieses Ziel zu erreichen, besteht der Demenzfonds aus drei Säulen: Der Förderung von Teilhabeangeboten und kommunalen Programmen, der Auszeichnung wissenschaftlicher Arbeiten mit dem Wissenschaftspreis und dem Einwerben von Spenden durch einen Spendensammelpool.

Wie sieht die Förderung konkret aus?
Die Fördersäule beinhaltet zwei unterschiedliche Fördermöglichkeiten: Neue Angebote, die die Teilhabe von Menschen mit Demenz und ihren An- und Zugehörigen an ihrem Lebensort verbessern, können mit bis zu 15.000 € gefördert werden (Fördersäule 1). Zusätzlich können seit eineinhalb Jahren auch Programme, die den Auf- und Ausbau von demenzsensiblen Kommunen unterstützen, mit bis zu 20.000 € unterstützt werden (Fördersäule 2). Die Antragstellung für Angebote und Programme ist bis zum 30.06. und 31.12. jeden Jahres möglich. Daher freuen wir uns auf Ihre Ideen!

Welche Voraussetzungen müssen Antragsteller erfüllen und wie können Projekte des Bayerischen Demenzfonds aussehen?
Die Möglichkeit einer Antragstellung für die Fördersäule 1 (Teilhabeangebote) ist sehr offen: Alle natürlichen und juristischen Personen, die sich im Bereich Teilhabe von Menschen mit Demenz in Bayern engagieren, können gefördert werden. Das Themenspektrum ist dabei riesig: man kann sich mit einem musischen, sportlichen, kulturellen, sozialen oder digitalen Angebot bewerben – natürlich auch mit einer Mischform. In den letzten Jahren konnten unter anderem regelmäßige Gesangs- und Tanznachmittage für Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen gefördert werden. Dank Sportprojekten, häufig in Kooperation mit örtlichen Sportvereinen, wurden viele Menschen (wieder) in Bewegung gebracht oder es wurde bei Erinnerungsspaziergängen, Bauernhofbesuchen und gemeinsamen Frühstücken Biografiearbeit geleistet und der gesellige Austausch gefördert. Teilgabe statt reiner Teilhabe ist dabei wichtig – weshalb es sich immer auch um inklusive Projekte für Menschen mit und ohne Demenz handeln muss. Zudem ist die Beteiligung von bürgerschaftlich Engagierten ein wichtiges Kriterium. In der Fördersäule 2 können mehrere dieser kleineren Teilhabeprojekte kombiniert werden, sodass sich Städte und Gemeinden ganz bewusst auf den Weg zu einer demenzsensiblen Kommune machen. Anders als bei anderen Förderverfahren müssen die Antragsteller dabei das Rad nicht immer neu erfinden, sondern dürfen sich gerne auch von bereits bestehenden und vom Expertengremium empfohlenen Projekten Ideen und Anregungen holen. Wie viele Akteure sich bayernweit inzwischen mit dem Thema "Demenz" beschäftigen, wird jährlich während der Bayerischen Demenzwoche besonders deutlich. Im Jahr 2023 fanden über 1.000 unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen rund um das Thema Demenz in ganz Bayern statt. Dieses Jahr wird die Bayerische Demenzwoche vom 20. bis 29. September stattfinden. Wer sich im Aktionszeitraum von Anfang September bis Ende Oktober mit eigenen Veranstaltungen zum Thema "Demenz" beteiligen möchte, kann diese gerne unter www.demenzwoche.bayern.de eintragen.


Weitere Informationen rund um den Bayerischen Demenzfonds finden Sie auf der Homepage unter www.demenzfonds.bayern.de. Bitte beachten Sie: Bis 30. Juni ist eine Antragstellung für die aktuelle Förderperiode noch möglich!

 
 
 
 
 
 

Aus dem KDA

Pflege, Versorgung
Professionell Pflegende stehen familiär unter einem hohen Erwartungsdruck

In der Pflege arbeiten in Deutschland rund 1,2 Millionen Beschäftigte, etwa 80 Prozent sind Frauen. Die meisten der beruflich Pflegenden, nämlich 84 Prozent, empfinden ihren Beruf als „sinnstiftend“. Das hat gerade eine Online-Befragung unter 6139 professionell Pflegenden ergeben, die der Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) im März durchgeführt hat. [...]

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Veranstaltungen

 
 
 

Launch des Index Soziale Innovation für das Altern

27. Juni 2024, digital

Weitere Informationen

 

Deutscher Pflegetag 2024

07./08.09.2024, Berlin

Weitere Informationen

 
 
 
 
 
 

Für Sie gehört: Der Demenz-Podcast

Mehr als ein Drittel der über 65jährigen Patientinnen und Patienten in einem Krankenhaus entwickeln ein Delir, Menschen mit Demenz sind besonders gefährdet. Ein Delir ist immer ein Notfall und geht mit einer erhöhten Sterblichkeit einher. In dieser Folge erklären wir, was ein Delir ist, wie man es erkennt, was zu tun ist, wenn ein Mensch ein Delir entwickelt hat und wie man ihm im besten Fall vorbeugt.

Interviewpartner:innen sind Mercedes, deren Mutter vor einem Jahr ein Delir entwickelte, was das Leben der Familie komplett auf den Kopf stellte, der auf Gerontopsychiatrie spezialisierte Psychiater und Psychotherapeut Dr. Klaus Maria Perrar, die Fachärztin für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin Dr. Wibke Brenneisen, die am St. Franziskus Hospital Münster die perioperative Altersmedizin leitet und die examinierte Pflegefachkraft und Pflegeexpertin für Menschen mit Demenz Karin Müller, die im Marienkrankenhaus Soest das auf Menschen mit Delir spezialisierte OBS-Team führt.

Jetzt in den aktuellen Podcast reinhören.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
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