Bundesweiter Aktionstag zum Cochlea-Implantat (CI) am 17. Juni 2023

06.07.2023, Dr. Kristina Mann
Versorgung

In der heutigen Gesellschaft ist die Teilhabe am sozialen Leben besonders für ältere Menschen von großer Bedeutung. Für Menschen, die unter Taubheit leiden, kann dies jedoch eine besondere Herausforderung darstellen. Hörgeräte und Implantate können eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Lebensqualität tauber älterer Menschen spielen: Klänge werden wieder wahrgenommen und Gespräche können wieder aktiv geführt werden. Allerdings ist es nicht nur wichtig, die entsprechenden medizinischen Lösungen bereitzustellen. Es bedarf auch eines Trainings, um den Umgang mit den Implantaten und Hörgeräten zu erlernen. Fachleute unterstützen ältere Menschen dabei, sich an die neuen Höreindrücke zu gewöhnen und ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern.

In der Ausgabe 4/2020 von ProAlter hat Dr. Sascha Roder ausführlich in seinem Beitrag „Wieder hören und verstehen können bei Taubheit“ über die Chancen für die Teilhabe und auch über bleibende Einschränkungen im Alltag berichtet und zieht in seinem Beitrag das Fazit: „Das Wissen um die Vorteile des Wieder-Hörens und Wieder-Verstehen-Könnens sind bei einer Cochlea-Implantat-Versorgung genauso entscheidend wie das Begreifen möglicher Einschränkungen und Nachteile dieser Art der Versorgung. Die Verbindung zwischen Mensch und Maschine, die Zusammenarbeit von hochspezialisierter Technik und den Nervenzellen unseres Köpers sowie das Zusammenwirken von Betroffenen und begleitenden Expert*innen ist dabei kein gradliniger Prozess, sondern erfordert es, sich kontinuierlich miteinander abzustimmen und sich auf neue Gegebenheiten einzulassen. Die Komplexität der Situation führt zu einer langen Liste von herausfordernden Faktoren für Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter (…)“ (entnommen aus ProAlter 4/2020, S. 69).

Zum Cochlea-Implantat (CI):
„Individuell an das Gehör angepasste Hörsysteme können Menschen helfen besser zu hören, die eine Hörbeeinträchtigung haben. Ist allerdings die Schwerhörigkeit bereits an eine Taubheit grenzend, reicht eine klassische Hörsystemversorgung manchmal nicht aus, in diesen Fällen kann ein Cochlea-Implantat helfen“, erklärt Eberhard Schmidt, Hörakustik-Meister und Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). In Deutschland leben bereits über 40.000 Menschen mit einem Cochlea-Implantat. Dieses überbrückt die Funktion des Mittelohrs und setzt direkt in der Hörschnecke, der Cochlea, elektrische Impulse, die den Hörnerv stimulieren. Diese Reize werden vom Gehirn Klängen zugeordnet. Hören wird so möglich. Ein CI besteht aus zwei Teilen: einem internen Teil, das implantiert wird und direkt am Hörnerv ansetzt, und einem externen Teil, dem Sprachprozessor, der hinter dem Ohr getragen wird und in Form und Größe einem Hörsystem ähnelt (entnommen aus der Pressemitteilung Bundesinnung der Hörakustiker KdöR – biha).

Dieser Beitrag stammt aus dem ProAlter Newsletter 07-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

Anzeige
Anzeige