Fachkräftemangel durch „Talente in Rente“ mildern

11.12.2023, Dr. Kristina Mann
Politik & Wirtschaft

Der Übergang in den Ruhestand gilt als (kritische) Statuspassage. Durch veränderte oder fehlende Routinen, nicht mehr gefragt zu sein oder gebraucht zu werden, rückläufige Kontakte u.v.a.m. beginnt die Suche nach sinnstiftenden neuen Aufgaben. Allerdings kann der Ruhestand auch eine Chance sein, um zur Ruhe zu kommen und Stress abzubauen. Für manche Menschen bedeutet dies, sich mehr Zeit für Hobbys und Interessen zu nehmen, während andere sich gerne ehrenamtlich engagieren oder sich in sozialen Projekten einbringen. In jedem Fall ist es wichtig, eine individuelle Lösung zu finden und sich vorzubereiten, um den Übergang in den Ruhestand erfolgreich zu gestalten.

Im Perspektivwechsel geht aber auch um die Frage, was Gesellschaft, Wirtschaft und Unternehmen tun können, um ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer länger halten können: Stichwort Fachkraftmangel als ein drängendes Problem in Deutschland! Dabei erreicht die Erwerbstätigkeit im Alter derzeit einen Höchststand. Etwa 13 Prozent der 65- bis 75-Jährigen, das entspricht rund 1.300.000 Menschen in Deutschland, sind weiterhin berufstätig. Prognosen gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren jährlich etwa 1.000.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Ruhestand treten werden. Unter der Annahme, dass der Anteil der Erwerbstätigen stabil bleibt, würden somit jedes Jahr 130.000 Menschen hinzukommen, die im Schnitt 14,5 Wochenstunden arbeiten. Die Hauptgründe für die Erwerbstätigkeit im Ruhestand sind nicht primär finanzieller Natur, sondern Freude an der Arbeit, das Bedürfnis nach sinnvollen Aufgaben und sozialen Kontakten sind die entscheidenden Motivatoren. Trotz dieses Potenzials an Arbeitskräften nutzen jedoch nur wenige Unternehmen systematisch die Möglichkeit, erfahrene und qualifizierte Teilzeitkräfte zu rekrutieren, auch wenn diese möglicherweise bereits für das Unternehmen tätig waren. Oft mangelt es an Interesse an den älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie schlicht an passenden Angeboten.

Wie es gehen kann und was möglich ist, zeigt exemplarisch der Beitrag: „Zu alt! Für was? Fachkräftemangel durch die´Talente in Rente´ mildern“ von Frank Leyhausen in der aktuellen Ausgabe von ProAlter 4/2023.

Dieser Beitrag stammt aus dem ProAlter Newsletter 12-2023. Abonnieren Sie hier kostenlos, um keine News aus der Branche mehr zu verpassen!

Anzeige
Anzeige